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Sonntag, 29. Juni 2014

Mission Dreadlocks - Etappe 1 - Extensions Vorbehandlung

Wie angekündigt, folgt jetzt der Arbeitsprozess von den Haar-Extensions zu den Dreads.
Doch zuerst ein paar Worte zu Dread-Extensions, die geeignet sind für all jene, die geschwind lange Haare/Dreads haben wollen. Für Dread-Extensions können viele Materialien in allen erdenklichen Farben verwendet werden, angefangen bei Filzwolle, über Kunsthaar (z.B. aus Kanekalon) bis hin zu Echthaar.
Alle haben ihre Vor- und Nachteile, hier ein kleiner Überblick:
  • Filzwolle: Filzwolle kennt bestimmt jeder von euch, wenn ihr spätestens in der Schule im Werkunterricht damit konfrontiert worden seid. Mit heißer Seifenlauge können mit bunter Filzwolle verschiedenste Figuren, Formen, Bilder, Kleidung und dergleichen hergestellt werden...und eben auch Dreads. Der Vorteil besteht sicherlich im geringen Anschaffungspreis und in der leichten Anfertigung, allerdings sehen sie immer künstlich aus. Es gibt Leute, die sich ihre ganzen Dreads damit behängen, ich persönlich finde sie aber schöner, wenn Wenige vereinzelt zwischen den normalen Dreads hervorblitzen (Ich spiele schon mit dem Gedanken selber welche zu basteln). 
    Extensions aus Filzwolle
    (http://www.pinterest.com/pin/3799980910281137/)
  • Kunsthaar: Kunsthaar besteht, wie der Name schon sagt, aus verschiedenen künstlich hergestellten Materialien. Einer der beliebtesten ist sicherlich "Kanekalon". Der Anschaffungspreis ist wieder relativ gering, allerdings weisen sie Nachteile auf, wie der künstliche Glanz und auch die geringe Haltbarkeit. Zudem lassen sie sich schwerer dreaden.
    Eine empfehlenswerte Seite für Kunsthaar zum Dreaden ist der Dreadlockshop. Kunsthaar ist wie gesagt Geschmackssache.
  • Echthaar: Wer einen möglichst natürlichen Look für seine Extensions haben möchte, greift am besten zu Echthaar. Sie lassen sich sehr gut dreaden, kratzen nicht wie Kunsthaar und sind bei der richtigen Farbwahl nur schwer von den eigenen Haaren zu unterscheiden. Ein großer Nachteil ist dabei allerdings, dass sie ziemlich teuer sind. Zudem werden Ethiker unter euch jetzt aufschreien, bei den Horrorstories über arme Inderinnen, denen für einen Hungerlohn ihre Haare abgeschnitten und dann teuer weiterverkauft werden. Es ist jedoch einzuwenden, dass dieses sogenannte "Tempelhaar" oft aus Glaubensgründen freiwillig von den Trägern gespendet wird. Somit muss jeder selbst entscheiden, ob er/sie damit im Reinen ist.
Für meine Extensions wählte ich Echthaar, trotz der ethischen Umstrittenheit. Ich bin derjenigen Person, von der sie stammen jedenfalls sehr dankbar!
Ich bestellte nach den Tipps meiner Dreaderin der Dreadfactory für den ganzen Kopf 200g hellbraune Echthaar-Extensions mit einer Länge von 50cm bei Velvethair


Es war nicht ganz einfach zu entscheiden, welche Haarfarbe die richtige ist, da die Bilder von den einzelnen Haarfarben auf der Seite jeweils sehr unterschiedlich waren. Ich entschied mich wie gesagt für Hellbraun und lag richtig. Sie sind nur eine geringe Nuance heller wie meine Haare.

Nach einer Lieferzeit von knapp 2 Wochen erhielt ich nun meine 200g-Bondings in 1g-Strähnen. Diese Einteilung ist wichtig, da somit abgeschätzt werden kann, wie viele Dreads gemacht werden können und auch, damit alle die gleiche Stärke haben.
Wenn die Extensions ankommen, sehen sie sehr gesund, glatt und gepflegt aus. Sie lassen sich in diesem Zustand sehr schwer dreaden. Daher muss nachgeholfen werden und zwar mit Kieselerde Pulver (Für ca. 2€ beim Drogerie-Markt erhältlich). Dieses weiße Zeug wird eigentlich als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen, um bessere Nägel und Haare zu bekommen. Aber Dreader packen das auf ihre Extensions, ihre Dreads und Ansätze, um die Haare aufzurauen und trockener zu machen für einen besseren Filzprozess.
Daher habe ich meinen Extensions eine Kieselerde-Kur verpasst, die eine Einwirkzeit von ca. 30 Minuten hat. Danach wird alles wieder abgewaschen. Sollten noch Reste drauf sein, macht das nichts, dies erleichtert das Dreaden und geht mit der Zeit wieder raus. 


Danach werden die Haare schön getrocknet.


Nach dem Trocknen sieht man, was eigentlich unter der ganzen Silikon-Pomade verborgen ist - mattes, kaputtes, trockenes Haar, das, oh Überraschung, plötzlich nicht mehr glatt und gerade ist, sondern leicht gelockt und rau. Die Farbe ist nun etwas heller, da noch ein Rest von der Kieselerde darauf ist.





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